Wandern mit Hund: Was muss ich beachten?

Mann beim Wandern mit seinem Hund

Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass viele Hundehalter auch gerne wandern gehen. Damit Sie dabei ausschließlich positive Erfahrungen sammeln haben wir die wichtigsten Informationen rund um das Thema „Wandern mit Hund“ für Sie zusammengefasst. Welche Ausrüstung Sie für das Wandern mit Hund benötigen, welche Hunde gut zum Wandern geeignet sind und alles weitere erfahren Sie in diesem Artikel.

Ist mein Hund zum Wandern geeignet?

Die meisten Hunde lieben es, Zeit im freien zu verbringen, mit Ihren Haltern und/oder anderen Vierbeinern zu toben und neue Gegenden zu erkunden.

Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen den üblichen Spaziergängen durch den heimischen Park und einer richtigen Wanderung über mehrere Stunden oder gar Tage.

Bevor Sie mit Ihrem Hund Wandern gehen sollten Sie dich daher die Frage stellen, ob Ihr Liebling überhaupt für derartige Unternehmungen geeignet ist.

Falls Sie eine Wanderung mit Hund planen sollte Ihre Fellnase folgende Eigenschaften mitbringen:

  • Gesundheitszustand: Damit Sie nicht der einzige sind, der das Wandern mit Hund genießt sollten Sie Ihren Liebling nur mitnehmen, wenn der Tierarzt grünes Licht gibt. Besonders wenn Ihr Hund unter Arthrose, HD, Herzproblemen oder ähnlichen Erkrankungen leidet ist es empfehlenswert, auf gemeinsame Wanderungen zu verzichten.
  • Gehorsam: Besonders wenn Sie vorhaben, Ihren Hund beim Wandern ohne Leine laufen zu lassen ist es wichtig, dass Ihr Vierbeiner aufs Wort hört. Doch auch darüber hinaus sollte Ihr Hund die Grundkommandos beherrschen. In schwierigem Gelände, bei Wildsichtungen oder im Falle einer gefährlichen Situation müssen Sie sich auf Ihren Hund verlassen können.
  • Aktueller Impfschutz: Beim Wandern mit Hund ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr Vierbeiner von einer Zecke gebissen wird oder mit anderen unliebsamen Parasiten in Berührung kommt. Speziell beim Wandern in den Ländern Südeuropas gibt es viele Parasiten, die zum Teil schwerwiegende Krankheiten übertragen können. Achten Sie daher darauf, dass Ihr Hund über die notwendigen Impfungen verfügt bevor Sie aufbrechen.
  • Ausdauervermögen: Bei längeren Wanderungen mit Hund muss Ihr Liebling dazu in der Lage sein, mit Ihnen Schritt zu halten. Kleinere Vierbeiner können bei solchen Touren – naturbedingt – schnell an Ihre Grenzen geraten. Für längere Wanderungen sind größere, athletische Hunde mit langen Beinen und einem geringen Körpergewicht daher deutlich besser geeignet.

Die richtige Ausrüstung fürs Wandern mit Hund

Wenn Sie mit Ihrem Hund Wandern gehen möchten sollten Sie auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Welche Ausrüstungsgegenstände bei Ihren gemeinsamen Touren nicht fehlen dürfen verraten wir Ihnen im nächsten Abschnitt.

  • Leine: Um Ihren Hund beim Passieren schwieriger Streckenabschnitte sichern zu können oder um diesen davon abzuhalten sich selbstständig zu machen sollten Sie unbedingt eine Leine machen. Wenn Sie Ihrem Liebling beim Wandern etwas mehr Freiraum gewähren wollen empfiehlt sich die Verwendung einer Biothane Schleppleine.
  • Futter und Wasser: Sowohl bei kurzen als auch bei längeren Wanderungen mit Hund sollten Sie ausreichend Futter sowie frisches Wasser mit sich führen. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und geben Sie ihm nach der Fütterung Zeit, um zu verdauen, bevor Sie weiterlaufen.
  • GPS: Ein GPS-Tracker für Hunde gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihren Hund zu lokalisieren und diesen wiederzufinden, falls dieser wegrennt. Da die meisten GPS-Tracker auch im Ausland funktionieren und eine Akkuladung problemlos mehrere Tage hält, sind entsprechende Geräte auch für längere Wanderungen geeignet.
  • Erste-Hilfe: Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe Set gehört beim Wandern mit Hund zur Grundausrüstung. Neben Verbandsmaterial, einer Zeckenzange und einer Rettungsdecke sollte dieses auch notwendige Medikamente und Pfotenbalsam beinhalten.
  • Hundeschuhe: Beim Wandern werden die Pfoten Ihres Hundes aufs äußerte beansprucht. Dies gilt besonders für Touren im Winter oder in den Bergen. Um schmerzhafte Verletzungen der Pfoten zu verhindern können Sie Ihrem Liebling Hundeschuhe anziehen.
  • Klettergeschirr: Wenn Sie auf etwas anspruchsvolleren Routen unterwegs sind, sollten Sie ein Wandergeschirr für Hunde nehmen. Diese sitzen nicht nur besonders sicher, sondern verfügen zudem über einen Tragegriff mit dem Sie Ihren Vierbeiner falls notwendig stützen- oder sogar abseilen können.

Darauf sollten Sie beim Wandern mit Hund achten

Damit Sie Ihre Wandertouren mit Hund in guter Erinnerung behalten haben wir die wichtigsten Tipps und Tricks für Sie zusammengefasst.

Überfordern Sie Ihren Hund nicht

Falls Sie auf der Suche nach extremen Herausforderungen sind oder einen ausgeprägten sportlichen Ehrgeiz haben ist es besser, wenn Sie Ihren Vierbeiner zuhause lassen.

Beim Wandern mit Hund gibt Ihre Fellnase nicht nur das Tempo, sondern auch die Distanz vor.

Achten Sie auf Anzeichen für Erschöpfungssignale und machen Sie regelmäßig eine Pause damit Ihr Hund Energie tanken kann.

Respektieren Sie die Natur

Beim Wandern in der Natur trifft man immer wieder auf Wildtiere. Wenn Sie einen jagdlich ambitionierten Hund an Ihrer Seite haben, sollten Sie sicherstellen, dass dieser immer an Ihrer Seite bleibt. So ist gewährleistet, dass Ihr Vierbeiner keine Wildtiere aufscheucht oder gar hetzt. In Regionen, in denen eine generelle Leinenpflicht für Hunde gilt, müssen auch gut hörende Hunde ohne Jagdtrieb angeleint werden.

Achten Sie auf das Wetter

Hunde können bei zu hohen Temperaturen einen Hitzschlag bekommen.

Um Ihren Hund keinem unnötigen Risiko auszusetzen sollten Sie immer den Wetterbericht im Auge behalten und die Wanderung falls notwendig verschieben.

Temperaturen zwischen 13 und 18 Grad sind fürs Wandern mit Hund optimal.

Wenn es deutlich wärmer wird ist es am besten, die frühen Morgen- und Abendstunden zum Wandern zu nutzen und tagsüber zu ruhen.

Achtung Kühe

Bei Touren in Bayern, Österreich und einigen anderen Ländern ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie eine Alm überqueren müssen, auf der Kühe stehen.

Diese stellen in der Regel keine Gefahr für Sie und Ihren Vierbeiner dar. Es gibt jedoch immer mal wieder Zwischenfälle, bei denen sich Kühe mit Kälbern von der Anwesenheit eines Hundes bedroht fühlen und zum Angriff übergehen.

Um solche Situationen beim Wandern mit Hund zu vermeiden sollten Sie Ihren Hund anleinen, einen großen Bogen um die Kühe machen und das Gebiet zügig verlassen.

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Häufige Fragen zum Thema „Wanderung mit Hund“

Ab welchem Alter kann ich mit meinem Hund wandern gehen?

Für Welpen und junge Hunde, die sich noch im Wachstum befinden stellen lange Wanderungen eine zu hohe Belastung dar. Um Langzeitschäden vorzubeugen, sollten Sie warten, bis Ihr Vierbeiner ausgewachsen ist. Während kleinere Hunde schon ab etwa einem Jahr ausgewachsen sind, kann sich das Wachstum bei größeren Rassen über einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren erstrecken. Ist der Bewegungsapparat vollständig ausgebildet steht gemeinsamen Touren nichts mehr im Wege.

Wie lange kann man mit einem Hund wandern?

Dies hängt von Größe, Alter und der Befindlichkeit des jeweiligen Hundes, sowie den Wetterbedingungen ab. Bei Temperaturen zwischen 8 und 14 Grad kann ein ausgewachsener, gesunder Hund ohne Probleme 15 Kilometer zurücklegen. Trainierte Hunde, schaffen auch eine weit längere Strecke von 30- 50 Kilometer pro Tag.

Wie viele Höhenmeter schafft ein Hund?

Durchschnittlich kann man innerhalb einer Stunde ca. 300 Höhenmeter mit einem Hund ersteigen. Wichtig sind natürlich Pausen zwischen den Etappen, bei denen Mensch und Tier sich erholen können. Achten Sie darauf nicht zu steile Bergpassagen zu erklimmen, da Ihr Vierbeiner keine Gämse ist und die Verletzungsgefahr zu hoch wäre.

Quellen und weiterführende Informationen

Titelbild: depositphotos.com – AllaSerebrina

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