Alter Hund akzeptiert Welpen nicht: Ursachen und Tipps

Hilfe mein alter Hund akzeptiert keinen Welpen

 Wenn man einen Welpen mit einem alten Hund im selben Haushalt zusammenbringen möchte, kann dies in einigen Fällen problematisch werden. Ohne entsprechende Maßnahmen kann die fehlende Akzeptant schlimmstenfalls dazu führen, dass man den Welpen wieder abgeben muss.

Machen Sie sich von Anfang an klar, dass Sie für den Erfolg oder Misserfolg dieser Zusammenführung verantwortlich sind. Mit einem zu frühen Aufstecken ist niemanden gedient.

Überprüfen Sie zunächst, ob der alte Hund tatsächlich Aggressionen gegenüber dem Welpen zeigt oder es sich eher um normales hündisches Sozialverhalten handelt.

Es ist vollkommen normal, wenn der alte Hund dem Jüngeren gegenüber knurrt oder ihm gegenüber die Zähne zeigt. Der kleine Kerl bekommt Grenzen innerhalb seines Verhaltens aufgezeigt und kann in der Regel die hündische Sprache sehr gut „lesen“, die da heißt: „Hör auf, du nervst.“

Erste Aufgabe ist es also, zu sehen, ob es sich hierbei um richtige Aggressionen seitens des älteren Hundes handelt oder ob dieser den Welpen einfach auf hündische Art und Weise erzieht und ihn in seine Schranken weißt.

Sollte Ihr alter Hund den Kleinen lediglich erziehen, so ist eine Einmischung ihrerseits nicht erforderlich. 

Aus den Erfahrungen mit Ihrem alten Hund wissen Sie, dass Ihr Hund erzogen werden musste, um seinen Platz innerhalb der Familie, „seinem Rudel“, zu finden und zu akzeptieren. 

Sollte der alte Hund von dem Welpen so genervt sein, dass er überreagiert und ihn eventuell verletzt, so ist es Ihre Aufgabe dies rechtzeitig zu erkennen. Hier müssen Sie den Welpen umlenken und ihm beibringen, wo seine Grenzen sind.

Ein Beispiel:

Der alte Hund beschäftigt sich mit seinem Lieblingsspielzeug und der Kleine lässt sich, trotz Knurren und Drohverhaltens seitens des alten Hundes, nicht davon abhalten das Spielzeug stehlen zu wollen. Hier müssen Sie eingreifen und den Kleinen ablenken, um zu verhindern, dass der alte Hund ihn körperlich angreift. 

Was kann man tun, wenn der alte Hund dem Welpen gegenüber tatsächlich aggressiv wird und ihn angreift?

Hunde sind territoriale Individuen, merkt der alte Hund, dass dem Welpen wesentlich mehr Aufmerksamkeit zu Teil wird als ihm selbst, so kann dies zu Aggressionen gegenüber dem neuen Eindringling führen.

Diese einzelnen Vorgehensweisen helfen:

Schritt eins

  • Halten Sie beide Hunde zunächst in unterschiedlichen Räumen. Sollten Sie diese Möglichkeit nicht haben, so hilft auch ein Babygitter.

    Vermeiden Sie 3-4 Tage lang den direkten Kontakt der beiden und lassen Sie sich  gegenseitig an Geruch und Geräusche des anderen gewöhnen.

  Der erste Kontakt sollte unter Aufsicht an einem neutralen Ort stattfinden, also weder am 

Schlafplatz noch in der Spielecke von einem von ihnen. Behalten Sie den alten Hund angeleint. Der Welpe entscheidet, wie nahe er herankommt. Begrenzen Sie die Interaktionszeit und belohnen Sie beide anschließend mit Leckerlis.

Schritt zwei, entfernen Sie Gegenstände, die Streit auslösen könnten

  • Bei den Begegnungen werden Schlafplätze, Näpfe, Spielzeuge getrennt gehalten, um Konflikte auszuschließen. Machen Sie sich stets bewusst, dass Hunde ein ausgeprägtes Territorialverhalten haben, welches ausgelöst wird, wenn es um Besitz oder den Schlafplatz etc. geht.

Schritt drei, der Welpe muss akzeptieren, dass der alte Hund einen höheren Rang einnimmt

  • genauso, wie Ihr alter Hund, als er in Ihre Familie einzog, lernen musste, dass Sie der Rudelführer sind, so muss der Welpe widerum den alten Hund als ranghöheres Mitglied respektieren. Sollte er sich nicht an diese Regel halten, so ist es Ihre Aufgabe als „Rudelführer“ den Kleinen zu“bestrafen“. Es geht hierbei NICHT um körperliche Bestrafung aber keine Leckerlis bei solchen Verhaltensweisen geben dem Kleine zu denken.

Natürlich soll der Kleine sich auch geliebt fühlen, achten Sie auf Zeichen von Wimmern oder Weinen und nehmen sich dann Zeit nur für ihn. Nehmen Sie ihn auf den Arm und liebkosen ihn ohne das der alte Hund dabei ist.

Schritt vier, Bestechung ist alles

-positive Verstärkung ist ein probates Mittel, um erwünschte Verhaltensweisen herbeizuführen.

  • das Vorstellen der Beiden wird mit Leckerlis untermauert
  • Sind sie beide im selben Raum ohne zu stänkern gibt es Leckerlis
  • Spielen sie aggressionsfrei gemeinsam gibt es Leckerlis als Belohnung
  • Hören Sie mit gegenseitigem aggressiven Verhalten auf, so wie Sie intervenieren, gibt es Leckerlis
  • Machen Sie mit beiden Nasenarbeitsspiele mit Leckerlis

Es gibt keine Leckerlis

  • wenn sie Ihre Befehle ignorieren
  • Wenn sie sich nach einer Trennung neuerlich aggressiv zeigen
  • Wenn sie physisch voneinander getrennt werden müssen

Fazit

Geben Sie Ihren Hunden und sich Zeit sich aneinander zu gewöhnen. Agieren Sie ruhig und gelassen. Aufgeregtheit ihrerseits überträgt sich auf die Hunde und wirkt verstärkend. Belohnen Sie gutes Verhalten stets mit Lob und Leckerlis. Greifen Sie ein, wenn Sie erkennen, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte und lenken Sie den Welpen ab. Nehmen Sie sich auch Zeit für jeden einzelnen Hund, ohne das der andere dabei ist.

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