8 Traumhafte Skandinavische Hunderassen

Ein nordischer Hund vor einer Berglandschaft

1. Finnischer Lapphund

Quelle: Bigandt – depositphotos.com

Herkunft und Geschichte

Beim Finnischen Lapphund handelt es sich um eine besonders alte skandinavische Hunderasse. Die auch als Suomenlapinkoira bekannten Vierbeiner stammen von den Hütehunden ab, die den Samen in der Vergangenheit beim Hüten der Rentierherden halfen. Darüber hinaus wurden die robusten Tiere als Jagd- und Wachhunde verwendet. Erste schriftliche Erwähnungen der skandinavischen Hunderasse stammen vom Naturforscher Carl Linne, der bereits im Jahr 1750 mit Lapphunden in Berührung kam. Die offizielle Anerkennung der Rasse durch den FCI fand 1955 statt. Lapphunde sind äußerst selten. Schätzungen zufolge kommen in Deutschland 50 Welpen jährlich zur Welt.

Wesen und Erziehung

Zu den charakteristischen Eigenschaften des Lapphundes zählt unter anderem ein instinktives Urvertrauen in seinen Menschen. Fremde gegenüber tritt der Lapphund mit Argwohn- aber keineswegs aggressiv oder ängstlich auf. Besucher werden zuverlässig gemeldet, so dass sich der Lapphund gut als Wachhund einsetzen lässt. Fans der Rasse schätzen den Lapphund für seine mutige, liebevolle und neugierige Art. Im alltäglichen Leben präsentieren sich die Vierbeiner als anpassungsfähig und leichtführig. Lediglich der starke Jagdtrieb der Hunde kann zu einem Problem werden und sollte bei Spaziergängen ohne Leine nicht unterschätzt werden.

Äußeres Erscheinungsbild

Wie viele skandinavische Hunderassen verfügt auch der Lapphund über ein dichtes Fellkleid, dass ihn bei Wind und Wetter warmhält. Es kann verschiedene Farben haben und hat eine raue Struktur. Rüden tragen rund um den Hals eine dichte Mähne, die den imposanten Eindruck der Vierbeiner zusätzlich verstärkt. Je nach Geschlecht erreichen Lapphunde eine Schulterhöhe zwischen 43 und 49 Zentimetern. Zu den Erkennungsmerkmalen gehören große, aufrechtstehende Ohren, eine gut befederte Rute, welche über dem Rücken getragen wird und ein kräftiger Körperbau.

2. Finnischer Spitz

Quelle: Wirestock – depositphotos.com

Herkunft und Geschichte

In seiner Heimat – Finnland – wird der Finnen-Spitz bereits seit hunderten von Jahren als Jagdhund eingesetzt. Bei der Jagd auf Auerhähne und Birkhühner scheucht er die Vögel auf die Baumspitze um diese dort in Schach zu halten, bis der Jäger einen Schuss abgeben kann. Als Vorfahre des Finnen-Spitz gelten Spitze russischer Herkunft. Mit der gezielten Zucht der Rasse begann man gegen Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem der Finne Hugo Roos die außergewöhnlichen Fähigkeiten der Vierbeiner erkannte. Im Jahr 1979 wurde der Finnische Spitz zum Nationalhund Finnlands erklärt.

Wesen und Erziehung

Wenn Sie auf der Suche nach einem Hund sind, der sich Ihnen bedingungslos unterordnet, sind Sie mit einem Finnen-Spitz schlecht beraten. Die Hunde haben einen starken Willen und treffen gerne eigene Entscheidungen. Hundehalter, die mit dem Dickkopf der Rasse zurechtkommen, können sich über einen lernwilligen, kinderlieben und wachsamen Begleiter freuen. Da die Vierbeiner dazu neigen, viel und laut zu bellen kann es schnell zu Problemen mit den Nachbarn kommen. Um entsprechenden Schwierigkeiten vorzubeugen, empfiehlt sich – wie bei allen Hunderassen – eine frühzeitige Erziehung.

Äußeres Erscheinungsbild

Finnen-Spitze erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 50 Zentimetern und bringen zwischen 8 und 13 Kilogramm auf die Waage. Die kleinen Ohren stehen aufrecht und verleihen dem finnischen Spitz einen aufmerksamen Eindruck. Charakteristisch für die skandinavische Hunderasse sind mandelförmige Augen, ein tiefer Brustkorb und ein muskulöser Körperbau. Das üppige Fell ist von mittlerer Länge. Es verfügt über eine dichte Unterwolle und ist entweder bräunlich, cremefarben oder weiß. Um nicht zu verfilzen muss es regelmäßig gefärbt werden.

3. Broholmer

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Herkunft und Geschichte

Schon im frühen Mittelalter hielt die adlige Bevölkerung Dänemarks Doggen-ähnliche Hunde, um diese bei der Jagd und zum Schutz einzusetzen. Als Urvater der skandinavischen Hunderasse gilt Graf Sehested von Broholm, welcher gegen Ende des 1850 mit der Zucht begann. Nur 200 Jahre später wäre die Rasse beinahe von der Bildfläche verschwunden. Zum Glück gelang es dank einer Zuchtinitiative, den Broholmer vor dem Aussterben zu Retten. Da es über einen langen Zeitraum verboten war, Broholmer ins Ausland zu bringen ist die Rasse hierzulande nach wie vor selten.

Wesen und Erziehung

Obwohl der Broholmer auf so manchen Passanten furchterweckend wirken kann, ist der sanftmütige Vierbeiner Lammfromm. Bei der Zucht wird sehr stark darauf geachtet, ausschließlich Hunde mit einer hohen Reizschwelle miteinander zu verpaaren. Dennoch verfügen die Vierbeiner über einen ausgeprägten Schutztrieb. Angreifer werden vom Broholmer in Sekundenbruchteilen abgeblockt und gestellt. Erfahrene Hundehalter, dürfen sich über einen loyalen, kinderlieben Hund mit einem freundlichen Gemüt freuen. Mit Artgenossen sowie anderen Haustieren gibt es nur selten Probleme.

Äußeres Erscheinungsbild

Der Broholmer zählt mir einer Schulterhöhe von bis zu 75 Zentimetern und einem Gewicht von stattlichen 60 Kilogramm zu den größeren Rassen. Trotz seiner Größe ist der Broholmer wendiger als andere Molosser. Der massige Kopf passt zu dem muskulösen Hals und dem kräftigen Körperbau der Vierbeiner. Das kurze, Fell ist pflegeleicht und entweder gelb oder rötlich-Gold mit schwarzer Maske. Die lange Rute reicht bis zu den Fersen und wird üblicherweise herabhängend getragen.

4. Isländischer Schäferhund

Quelle: Bigandt – depositphotos.com

Herkunft und Geschichte

Auch der Isländische Schäferhund – oder auch Islandhund – zählt zu den skandinavischen Hunderassen. Die Vorfahren der Rasse kamen mit den Wikingern auf die Insel. In Ihrem Heimatland wurden die Vierbeiner von der ländlichen Bevölkerung als vielseitig einsetzbare Arbeitshunde gehalten. So halfen die Hunde nicht nur beim Jagen und Hüten des Viehs, sondern auch beim Bekämpfen von Ungeziefer sowie der Bewachung der Stallungen. Im 19. Jahrhundert wurden etwa 1/3 aller Islandhunde durch einen Staupe-Ausbruch dahingerafft. Nur dank den Bemühungen einiger engagierter Züchter konnte man die Rasse erhalten. Allerdings sind die skandinavischen Vierbeiner bis heute äußerst selten.

Wesen und Erziehung

Vom Wesen her lässt sich die skandinavische Hunderasse als wachsam, freundlich und lebhaft bezeichnen. Um sich wohlzufühlen, benötigen die Vierbeiner viel Auslauf und auch geistige Beschäftigung. Da der Islandhund als ausgesprochen kinderlieb gilt, eignet er sich hervorragend als Familienhund. Der leichte Jagdtrieb lässt sich mit der nötigen Konsequenz leicht in den Griff bekommen. Auch darüber hinaus ist der anhängliche Islandhund ein angenehmer Begleiter, der sich nicht zuletzt aufgrund seiner Lernbereitschaft gut erziehbar ist.

Äußeres Erscheinungsbild

Das der Islandhund aus dem hohen Norden stammt sieht man ihm schon von weitem an. Erkennbar ist die Rasse an den mittelgroßen, aufrechtstehenden Ohren, der buschigen Rute sowie dem dichten Fell. Der athletische Körperbau lässt erahnen, zu welchen Höchstleistungen der Islandhund imstande ist. Rüden kommen auf eine Schulterhöhe von bis zu 46 Zentimetern. Hündinnen sind meist etwas kleiner und haben ein Stockmaß von bis zu 42 Zentimetern. Das raue Fell darf verschiedenfarbig sein. Weiße Abzeichen auf der Brust oder an den Pfoten sind zulässig.

5. Karelischer Bärenhund

Quelle: slowmotiongli – depositphotos.com

Herkunft und Geschichte

Der karelische Bärenhund ist ein wahrer Exot unter den skandinavischen Rassen. Wie es der Name erahnen lässt, wurden die aus Finnland stammenden Vierbeiner dazu abgerichtet, Bären zu jagen. Früher hielt man sich die Hunde außerdem als Beschützer von Haus und Hof. Während der erste Rassestandard bereits 1946 verfasst wurde, erfolgte die offizielle Anerkennung des Bärenhundes erst 1954. Die meisten Vertreter des Bärenhundes findet man nach wie vor in Finnland. Doch auch in Russland erfreut sich die Rasse wachsender Beliebtheit. In Deutschland gibt es nur sehr wenige Züchter, die sich dem Karelischen Bärenhund angenommen haben.

Wesen und Erziehung

Von seinem ausgeprägten Jagdtrieb hat der Karelische Bärenhund nichts verloren. Halter, die nicht zur Jagd gehen, sollten für Ersatzaktivitäten sorgen und bei Spaziergängen im Wald besonders aufmerksam sein. Bärenhunde sind es gewohnt eigene Entscheidungen zu treffen und sind somit nur bedingt gehorsam. Damit es nicht zu unerwünschten Verhaltensauffälligkeiten kommt, sollte man frühzeitig mit der Erziehung und Sozialisierung beginnen. Für Hundeanfänger ist der Bärenhund nur bedingt geeignet. Rüden neigen zur Dominanz und gehen einer Auseinandersetzung mit Artgenossen nur selten aus dem Weg.

Äußeres Erscheinungsbild

Auch wenn es sich nicht um die größte skandinavische Hunderasse handelt, ist der Bärenhund eine durchaus imposante Erscheinung. Bei einer Schulterhöhe zwischen 51 und 57 Zentimetern kommen erwachsene Exemplare auf ein Körpergewicht von bis zu 29 Kilogramm. Das raue Deckhaar verbirgt das weiche, dichte Unterfell, welches die Vierbeiner sogar bei extremer Kälte warmhält. Schwarz ist die einzige zulässige Farbe. Weiße Abzeichen am Bauch, dem Kopf sowie der Brust sind erlaubt. Die kleinen, aufmerksamen Augen und die hoch angesetzten Stehohren verstärken das wachsame Erscheinungsbild.

6. Norwegischer Elchhund

Quelle: Pexels – William Sutherland

Herkunft und Geschichte

Eine weitere skandinavische Hunderasse, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten, ist der Norwegische Elchhund. Die Geschichte der Vierbeiner lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Früher wurden die ursprünglichen Hunde als Elchjäger- aber auch bei der Jagd auf Bären eingesetzt. Heutzutage differenziert man zwischen drei verschiedenen Typen: Dem Norwegischen Elchhund, dem schwarzen Norwegischen Elchhund und dem aus Schweden stammenden Jämthund. Während der Norwegische Elchhund außerhalb Skandinaviens nur selten anzutreffen ist, gilt er in seinem Herkunftsland sogar als Nationalhund.

Wesen und Erziehung

Norwegische Elchhunde sind für ihre freundliche, kinderliebe Art bekannt. Die verspielten Vierbeiner gelten als anhänglich, tapfer und intelligent. Die arbeitswilligen Hunde brauchen viel Bewegung im Freien. Um ungewollte Zwischenfälle zu vermeiden, sollte man den Jagdtrieb bereits im Welpenalter in die richtigen Bahnen lenken. Obwohl sich die Tiere im Allgemeinen friedlich verhalten, sind sie sehr wachsam und verteidigen ihren Halter falls erforderlich. Für unerfahrene Hundehalter ist der Norwegische Elchhund nicht empfehlenswert.

Äußeres Erscheinungsbild

Beim Norwegischen Elchhund handelt es sich um eine skandinavische Hunderasse mittlerer Größe. Der gut bemuskelte Körperbau der Vierbeiner passt gut zum robusten Erscheinungsbild. Typisch für den Norwegischen Elchhund ist ein keilförmiger Kopf, kleine, spitz zulaufende Ohren sowie eine eingerollte Rute. Die dunkelbraunen Augen haben einen kraftvollen Ausdruck. Dem Rassestandard zufolge muss das Fell Gräulich gefärbt sein. Bei einer Widerristhöhe von etwa 52 Zentimetern liegt das Gewicht der Hunde zwischen 20 und 26 Kilogramm.

7. Jämthund

Quelle: YAYImages – depositphotos.com

Herkunft und Geschichte

Offiziell wurden der Jämthund und der Norwegische Elchhund lange Zeit als identische Rasse angesehen. Erst im Jahr 1946 wurde der Jämthund als eigene Hunderasse anerkannt. Hauptaufgabe des Jämthundes ist bis heute die Elchjagd. Die Hunde werden darauf abgerichtet, sich selbstständig auf die Suche nach einem Elch zu machen und diesen zu stellen. Nachdem der Jämthund eine Fährte aufgenommen hat, verfolgt er diese, bis er den Elch stellen kann. Hat er den Elch an einen Ort gebunden fängt er an zu bellen, um dem Jäger seinen Standort zu verraten und diesem einen sauberen Schuss zu ermöglichen.

Wesen und Erziehung

Der Jämthund neigt dazu, Befehle zu hinterfragen und im Zweifelsfall eigenständig zu entscheiden. Dies bedeutet aber nicht, dass die Hunde sich nicht eng an ihren Halter binden. Im Gegenteil! Jämthunde sind äußerst loyal und schützen ihren Besitzer, falls es darauf ankommt. Hundeerfahrene Menschen mit Geduld, Einfühlungsvermögen und Spaß an Bewegung werden mit dem energiegeladenen Jämthund gut klarkommen. Falls Sie einen Jämthund bei sich aufnehmen möchten, sollten Sie von Anfang an am Jagdtrieb arbeiten und unnötiges Bellen unterbinden.

Äußeres Erscheinungsbild

Der Jämthund hat eine gewisse Ähnlichkeit zum Wolf. Mit einer Schulterhöhe von bis zu 65 Zentimetern und einem Körpergewicht von etwa 30 Kilogramm stellt er eine durchaus eindruckserweckende Erscheinung dar. Das weiche, dichte Haarkleid liegt eng an und ist hellgrau gefärbt. Es ist zwar relativ pflegeleicht, sollte aber dennoch regelmäßig durchgebürstet werden. Seine eingerollte Rute trägt der Jämthund selbstbewusst über dem Rücken.

8. Schwedischer Vallhund

Quelle: Sandra Jung

Herkunft und Geschichte

Der Schwedische Vallhund ist die letzte skandinavische Hunderasse, die wir Ihnen vorstellen wollen. Obwohl er dem Corgi sehr ähnelt, geht man davon aus, dass sich beide Hunderassen unabhängig voneinander entwickelt haben. Experten vermuten, dass die Vorfahren des heutigen Vallhundes bereits vor 1000 Jahren als Hütehunde gehalten wurden. Auch bei der Bekämpfung von Ratten und Mäusen leisteten die Vierbeiner ganze Arbeit. Im Jahr 1943 wurde die Rasse durch den schwedischen Kennel Club anerkannt. In anderen europäischen Ländern ist die Rasse kaum verbreitet.

Wesen und Erziehung

Der Schwedische Vallhund mag zwar nicht zu den Größten seiner Art gehören, ist aber durch und durch ein Arbeitshund. Die ausdauernden Vierbeiner gelten als mutig, temperamentvoll und eignen sich gut als aktive Familienhunde. Auch wenn es sich der Vallhund gerne mal auf dem Sofa gemütlich macht, benötigt er ausgedehnte Spaziergänge mit ein wenig Action, um ausgelastet zu sein. Da die Hunde sich gerne mal mit anderen Vierbeinern raufen empfiehlt sich eine frühzeitige Sozialisierung. Auch das ausgiebige Bellen sollte man als Halter rechtzeitig in den Griff bekommen, wenn man keinen Ärger mit genervten Nachbarn haben will.

Äußeres Erscheinungsbild

Wie bereits erwähnt besteht eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Vallhund und dem Welsh Corgi. Der Vallhund ist ein stämmiger, kurzbeiniger Vierbeiner, der eine Schulterhöhe von bis zu 35 Zentimetern erreicht und bis zu 14 Kilogramm schwer wird. Wie die anderen Skandinavischen Hunderassen hat auch der Vallhund zwei spitze, aufrechtstehende Ohren. Der Rassestandard fordert ein grau-braunes, grau-gelbes oder rötlich braunes Fell.

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