Der Karelische Bärenhund ist ein ausgezeichneter Jäger, der mutig genug ist, um es auch mit Großwild aufzunehmen. Alle Informationen rund um den Karelischen Bärenhund erhalten Sie im folgenden Artikel.
Karelischer Bärenhund: Mutige Jäger aus dem Osten

Inhaltsverzeichnis
- 1 Karelischer Bärenhund: Mutige Jäger aus dem Osten
- 2 Geschichte
- 3 Der Bärenhund als Artenschützer
- 4 Äußeres Erscheinungsbild
- 5 Wie groß wird ein Karelischer Bärenhund?
- 6 Wesen
- 7 Ist ein Karelischer Bärenhund kinderlieb?
- 8 Bellt ein Karelischer Bärenhund viel?
- 9 Erziehung
- 10 Rassetypische Krankheiten
- 11 Wie alt wird der Karelische Bärenhund?
- 12 Ernährung
- 13 Was kostet ein Karelischer Bärenhund?
Herkunft: | Finnland |
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FCI: | Gruppe 5: Spitze und Hund vom Urtyp |
Gewicht: | 18 - 29 Kg |
Widerristhöhe: | 52 - 58 cm |
Lebenserwartung: | 13 Jahre |
Fellfarbe: | schwarz-weiß |
Besonderheiten: | Ursprünglich und unabhängig |
Geschichte
Der Karelische Bärenhund oder auch karjalankarhukoira hat seinen Namen dem Grenzgebiet zwischen Finnland und Russland zu verdanken, welches Karelien genannt wird.
Die Vierbeiner sind schon seit langem in der Taiga beheimatet und eng mit den Laika-Rassen verwandt.
Bis heute dienen die Bärenhunde als zuverlässige Begleiter bei der Jagd auf Elche und anderes Großwild. Darüber hinaus werden sie als wehrhafte Wach- und Schutzhund eingesetzt. Sie halten Bären und Wildschweine von den Feldern fern und sichern somit die Ernte.
1923 trugen finnische Hundezüchter dazu bei, das der Karelische Bärenhund über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. 1943 wurden dann schließlich spezifische Rassestandards für den Karelischen Bärenhund festgelegt. Die offizielle Anerkennung erfolgte im Jahr 1954.
In Deutschland gehört die Rasse zu dem Club für Nordische Hunde im VDH.
Der Bärenhund als Artenschützer
Heutzutage leistet der Karelische Bärenhund einen interessanten Beitrag zum Naturschutz. So wird er beispielsweise in Japan in einem unzugänglichen bergigen Reservat eingesetzt, um die dort ansässigen Schwarzbären am Verlassen der Reservats grenzen zu hindern.
Dadurch werden sowohl die Schwarzbären auf der einen Seite, als auch die Touristen auf der anderen Seite vor Übergriffen geschützt. Da dieses Wildlife Projekt so große Erfolge verzeichnete, wird es nun auch in Alaska und Kalifornien umgesetzt.

Äußeres Erscheinungsbild
Typisch für den Karelischen Bärenhund sind Stehohren mit gerundeten Spitzen, ein muskulöser Hals sowie eine eingerollte Rute, die über dem Rücken getragen wird.
Das Fell des Karelischen Bärenhunds hat eine weiche Unterwolle und ein raues aufliegendes Deckhaar, welches ihn auch vor extremer Kälte schützt.
Die Farben dieser eindrucksvollen, nordischen Hunderasse sind in der Regel schwarz-weiß. Viele Rassevertreter haben Abzeichen an der Brust, dem Kopf, dem Hals und/oder den Beinen.
Wie groß wird ein Karelischer Bärenhund?
Der karelische Bärenhund erreicht eine maximale Schulterhöhe von 58 Zentimetern und bringt bis zu 29 Kilogramm auf die Waage.
Er ist von mittlerer Größe und verfügt über einen kräftigen Körperbau.
Tipp: Hier finden Sie 3 weitere Hunderassen aus der FCI Gruppe 5:
Wesen
Die wichtigsten Charaktereigenschaften im Überblick:
- Territorial
- Ausdauernd
- Mutig
- Ausgeglichen
- Eigenständig
- Loyal
Der Karelische Bärenhund ist ein eigenständiger, loyaler und mutiger, aber keineswegs übermütiger Vierbeiner.
Aufgrund seines ursprünglichen Verwendungszwecks als unabhängig agierender Jagdhund verfügt er über einen starken Willen und einen ausgeprägten Dickkopf.
Seinem Besitzer begegnet er stets mit großer Freundlichkeit und Zuneigung.
Die Eigenschaft selbstständig zu jagen und Großwild zu stellen, hat ihn zu einem furchtlosen Hund werden lassen. Bei Begegnungen mit Artgenossen lässt sich der dominante Bärenhund nicht die Butter vom Brot nehmen. Dabei geht er auch einer körperlichen Auseinandersetzung nicht aus dem Weg.
Er ist sehr freiheitsliebend und liebt ausgiebige Spaziergänge durch die Natur.
Ist ein Karelischer Bärenhund kinderlieb?
Kinder im Haushalt sind für diese genügsame, menschenfreundliche Rasse kein Problem.
Der Bärenhund ist ein kinderlieber Zeitgenosse, dem man bei entsprechender Sozialisierung durchaus vertrauen kann.
Dennoch ist es ratsam, die Kinder im Umgang mit dem Hund zu schulen und diese beim gemeinsamen Spielen zu beobachten.
Bellt ein Karelischer Bärenhund viel?
Bei seiner Arbeit als Jaghund stellt der Karelische Bärenhund seine Beute, indem er diese laut bellend in eine Ecke drängt.
Das bellen liegt der Rasse somit im Blut. Ein typischer Dauerkläffer ist der Bärenhund allerdings trotzdem nicht. Besucher und Fremde werden zwar lauthals angezeigt, aber es dauert in der Regel nicht lange, bis wieder Ruhe einkehrt.
Erziehung
Da der Karelische Bärenhund eine sehr eigenständige Persönlichkeit ist, ist er für Anfänger eher ungeeignet. Kadavergehorsam kann man von diesem Vierbeiner auch bei intensivem Training nicht erwarten.
Karelische Bärenhunde benötigen – wie alle Fellnasen – eine konsequente Erziehung vom Welpenalter an.
Dabei sollte man unbedingt mit positiver Verstärkung arbeiten, um das Vertrauensverhältnis nicht zu gefährden und das Grundgehorsam zu verfestigen.
Eine Erziehung die auf Härte oder lautes Gebrüll fußt, würde den sensiblen Vierbeiner dazu veranlassen, sich zurückzuziehen und könnte vorige Trainingserfolge zunichte machen.
Der Besuch einer Welpenschule ist zwingend erforderlich, damit Ihr Liebling in Bezug auf andere Hunde sozialisiert wird. Sollten diese frühen Kontakte mit anderen Hunden nicht geknüpft werden, kann es im Alltag zu Problemen/Raufereien kommen.
Auch auf die Abrufbereitschaft sollte man sich beim Training fokussieren. Nur so lässt sich sicherstellen, dass sich Ihr Bärenhund bei Ausflügen durch den Wald nicht selbstständig macht. Es kann von Vorteil sein, sich diesbezüglich Ratschläge von einem Hundetrainer zu holen.
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Rassetypische Krankheiten
Der Karelische Bärenhund gilt als robuste, gesunde Rasse. Er trat nie als Modehund in Erscheinung und die Züchter waren darauf bedacht, nur auf gesunde Elterntiere zurückzugreifen. Rassenspezifische Erkrankungen gibt es beim Karelischen Bärenhund folglich nicht.
Wie alt wird der Karelische Bärenhund?
Der Karelische Bärenhund kann bei guter Haltung ein Alter von bis zu 13 Jahren, in Einzelfällen auch darüber erreichen.
Ernährung
Karelische Bärenhunde sind anspruchslose Kostgänger. Wichtig ist hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil und kaum Getreide.
Fleischige Rinderknochen erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Dieser sehr ursprüngliche Hund kann auch gut gebarft werden.
Naturgemäß haben Karelische Bärenhunde einen hohen Energieverbrauch.
Hunde die körperlich weniger gefordert sind, sollten eine angepasste, geringere Futtermenge erhalten, um Übergewicht entgegenzuwirken.
So lässt sich unter anderem das Risiko für Gelenkerkrankungen im Alter reduzieren.
Es ist selbstverständlich, dass sie ihrem Liebling immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stellen sollten.
Was kostet ein Karelischer Bärenhund?
Wie viel Sie für einen Karelischen Bärenhund bezahlen müssen, lässt sich nur schwer sagen. Da es in Deutschland nur eine Handvoll Züchter gibt, sind die Vierbeiner deutlich teuer als Hunde anderer Rassen.
Gute Züchter, die mit Herz und dem notwendigen Sachverstand vorgehen rufen Preise zwischen 1400€ und 1900€ pro Welpen auf.
Für diesen Preis erhalten Hundefreunde einen gesunden Welpen, der gechippt ist und bereits die ersten Impfungen erhalten hat.
Von den „Schnäppchen“ auf einschlägigen Handelsportalen können wir nur abraten. Die Welpenhändler die dort aktiv sind verfolgen häufig finanzielle Interessen und kümmern sich nicht um das Tierwohl.
Quellen und weiterführende Informationen
Titelbild: depositphotos.com – annafrby