Islandhund: Charakter, Größe, Geschichte & Haltung

Aufmerksamer Islandhund auf einer Wiese

Obwohl der Islandhund – oder auch Islandspitz – in Deutschland eher selten anzutreffen ist, gibt es auch hier Hundefreunde, die sich keinen besseren Begleiter vorstellen könnten. Was den Islandhund ausmacht und was Sie wissen müssen, wenn Sie sich einen Isländischen Schäferhund anschaffen wollen, erfahren Sie im folgenden Beitrag. 

Herkunft: Island
FCI: Gruppe 5: Spitze und Hund vom Urtyp
Gewicht: 9 - 14 Kg
Widerristhöhe: 42 - 46 cm
Lebenserwartung: 12 Jahre
Fellfarbe: creme, braun, schwarz, grau
Besonderheiten: Isländisches Nationalsymbol

Geschichte und Herkunft des Islandhundes

Der Islandhund, welcher in seinem Heimatland auch als Islenskur Fjarhundur bezeichnet wird, ist die einzige offiziell anerkannte Hunderasse Islands.

Man vermutet, dass seine Vorfahren durch die Wikinger auf die nordatlantische Insel gebracht wurden.

Erste Aufzeichnungen in denen die Hunde namentlich erwähnt werden, stammen aus dem Jahr 880 n. Chr.

Ursprünglich diente der Islandhund als Jagdbegleiter. Im Laufe der Zeit wurde er jedoch mehr und mehr  zu einem Treib- und Hütehund.

Islandhunde sind perfekt an die harten Gegebenheiten der Atlantikinsel angepasst und wurde somit zu einem unentbehrlichen Partner der dort lebenden Menschen.

Eine zeitlang war der Islandhund in seinem Bestand extrem gefährdet, zum einen durch Vermischung mit anderen Hunderassen, zum anderen durch importierte Krankheiten, wie die Staupe.

Offizielle Anerkennung und Rettung der Rasse

Um die Rasse zu retten wurde unter anderem ein Einreiseverbot für Hunde aus anderen Ländern erlassen. Zudem rief man ein Zuchtprogramm ins Leben, welches dafür sorgte, dass sich der Rassenbestand nach und nach erholte.

In seiner Heimat wird der Islandhund nach wie vor als Arbeitshund eingesetzt.

Er hütet die Schafe, hilft beim Hüten des Viehs und bewacht den Hof.

Mittlerweile ist der Islandhund auch außerhalb Islands beliebt geworden.

Seit 1972 ist der Islandspitz eine durch die Federation Cynologique Internationale anerkannte Rasse. In Deutschland läuft die Zucht über den Deutschen Club für Nordische Hund im VDH.

Der Islandhund gilt als Nationalsymbol.

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Äußeres Erscheinungsbild

Er hat dreieckige Ohren und trägt seine Rute eingerollt über dem Rücken. Als besonderes Merkmal gelten zudem seine doppelt ausgebildeten Wolfskrallen an der Hinterhand.

Es gibt eine kurze und eine langhaarige Fellvariante, beide besitzen eine weiche Unterwolle, die die Hunde auch bei widrigsten Temperaturen warm hält.

Das Farbspiel variiert von cremefarben, grau, braun bis hin zu schwarz. Weiße Abzeichen an der Brust oder den Pfoten sind zulässig.

Wie groß wird der Islandhund?

Mit einer Widerristhöhe von 42 bis 46 Zentimetern ist der Islandhund als mittelgroße Rasse einzustufen.

Das Gewicht ausgewachsener Exemplare liegt – je nach Geschlecht – zwischen 9 und 14 Kilogramm.

Wesen

Die wichtigsten Charaktereigenschaften im Überblick: 

  • aufgeweckt
  • konzentriert
  • lebhaft
  • clever
  • durchsetzungsstark
  • neugierig

Der Islandspitz ist clever, intelligent und sehr lernbegierig. Um sich wohlzufühlen benötigt er ausreichend geistige Beschäftigung.

Als Stadthund in einer kleinen Wohnung ist er eher weniger geeignet. Ein Haus mit Garten in dem er Toben, Spielen und auch Wachen kann ist ideal.

Das Erlernen von Tricks oder die Ausübung von Hundesportarten fordern ihn und tragen zu einem ausgeglichenen Hundeleben bei.

Ohne entsprechende Beschäftigung neigt der Islandhund dazu unerwünschte Verhaltensweisen zu entwickeln.

Sein Beschützerinstinkt ist gering ausgeprägt, so dass er sich nur bedingt als Wachhund eignet.

Da der Islandhund eine enge Bindung zu seiner Familie entwickelt kann es zu Problemen mit dem alleine bleiben kommen.

Ist ein Islandhund kinderlieb?

Tatsächlich gilt der Islandhund kinderlieber Familienhund, der sich seinen Menschen gegenüber stets liebevoll und freundlich zeigt. Kinder finden im Islandhund einen liebenswürdigen, geduldigen Spielkameraden, der für jeden Spaß zu haben ist.

Bellt ein Islandhund viel?

Der Islandhund ist alles andere als ein Kläffer. Gäste, Paketboten und andere Besucher werden durch lautes bellen gemeldet haben allerdings nichts zu befürchten. Um genervte Nachbarn muss man sich mit einem Islandhund jedoch definitiv keine Sorgen machen.

Erziehung und Haltung

Der Isländische Schäferhund sollte schon ab dem Welpenalter mit liebevoller Konsequenz, erzogen werden.

Um die Bellfreudigkeit- aber auch den Jagdtrieb der Vierbeiner in den Griff zu bekommen sollte man über Erfahrung im Umgang mit Hunden verfügen.   

Trainingsstunden in einer Hundeschule können die Erziehung unterstützen. Gleichzeitig wird die Bindung zwischen diesem urigen Vierbeiner und seinem Menschen verstärkt.

Auch die Sozialisation mit anderen Hunden lässt sich auf diese Art und Weise fördern, so dass zukünftige Begegnungen  mit Artgenossen unkompliziert verlaufen.

Durch seine Lernbereitschaft eignet er sich auch für Agility bzw. Breitensport. Wer darauf keine Lust hat, kann seinen Vierbeiner mit ausgiebigen Spaziergängen sowie Ball – und Suchspielen auszulasten.

Der Islandhund kann problemlos als Zweit- oder Dritthund gehalten werden.

Seine freundliche Wesensart lässt ihn auch mit anderen Haustieren wie Katzen zusammenleben.

Ernährung

Wie bei allen Hunden sollte das Futter an den jeweiligen Lebensabschnitt Welpe/adulter Hund/ Senior als auch dem Aktivitätsgrad angepasst werden.

Hochwertiges Futter ohne Zusatzstoffe ist bekömmlich und der Gesundheit Ihres Lieblings zuträglich.

Da die meisten Islandhunde wahre Energiebündel sind, sollte das Futter über einen hohen Fleischanteil verfügen. Zusätzliche Gaben von frischem Obst und Gemüse gleichen den Bedarf an Vitaminen sowie weiteren Nährstoffen aus.

Frisches Wasser muss selbstverständlich  immer zugänglich sein.

Zusätzliche Leckereien als Belohnung gilt es mit Bedacht zu verfüttern. So können Sie Übergewicht vorbeugen.

Auch die Fütterungsintervalle sind an das jeweilige Alter anzupassen. Während Welpen ihr Futter 4-5 mal am Tag erhalten, werden erwachsene Hunde sowie Senioren zweimal täglich gefüttert.

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Rassetypische Krankheiten

Nicht zuletzt aufgrund ihrer Herkunft sind Islandhunde sehr kernig und robust. Angepasst an rauere Temperaturen benötigen sie nur in heißen Sommern einen kühlen Rückzugsort und geringere körperliche Anstrengungen.

Bei der Wahl des Züchters sollte man gut recherchieren und Wert auf Seriosität legen. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil der genetische Pool des Islandhundes recht klein ist.

Lassen Sie sich daher unbedingt den Stammbaum zeigen und stellen Sie sicher, dass die direkten Vorfahren frei von HD- und anderen Erbkankheiten sind.

Sehr wenige Hunde dieser Rasse leiden unter Augenproblemen.

Wie alt werden Islandhunde?

Der Islandhund kann ein Alter von ca. 12 Jahren erreichen. Es gibt allerdings immer wieder Rassevertreter, die deutlich älter werden.

Was kostet ein Islandhund?

Diese Frage lässt sich schwer beantworten. Aufgrund der geringen Anzahl an Züchtern sind Isländische Schäferhunde relativ teuer.

Seriöse, verantwortungsbewusste Züchter verlangen zwischen 1200€ und 1800€ für einen Welpen.

Für diesen Preis erhält man einen Vierbeiner, der geimpft, gechippt und liebevoll aufgezogen wurde.

Von den zum Teil deutlich „günstigeren“ Angeboten fadenscheiniger Anbieter sollte man sich fernhalten.

Quellen und weiterführende Informationen

Titelbild: depositphotos.com – slowmotiongli

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