Dalmatiner

Dalmatiner steht auf einem Feld

Es gibt wohl kaum eine Hunderasse, die so bekannt ist, wie der Dalmatiner. Mehr über die Geschichte, den Charakter und die Erziehung des Dalmatiners erfahren Sie hier bei uns. 

Herkunft: Kroatien
FCI: Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Gewicht: 15 - 32 Kg
Widerristhöhe: 56 - 61 cm
Lebenserwartung: 10 - 13 Jahre
Fellfarbe: Weiß mit schwarzen Flecken
Besonderheiten: Verschmust und liebesbedürftig

Geschichte

Wenn man sich die Geschichte des Dalmatiners anschaut, so findet man verschiedene Abstammungstheorien. Die eine besagt, dass es dem Dalmatiner ähnliche Hunde bereits im alten Ägypten gab. So gibt es mehrere tausend Jahre alte Darstellungen in ägyptischen Pharaonengräbern, als auch später auf griechischen Fresken. Eine andere Theorie geht davon aus, dass der Dalmatiner seinen Ursprung in Kroatien hat. Auch die Türkei, Italien, Indien und England werden als Ursprungsländer dieser Rasse gehandelt. Die Möglichkeit heutiger genetischer Testverfahren leget eine Verwandtschaft mit dem englischen Pointer nahe, was seine Herkunft auf England legen würde. Auch über die ursprünglichen Aufgaben dieses edel aussehenden Hundes gehen die Meinungen auseinander. So könnte er zum einen als Begleithund gearbeitet haben oder auch als Wachhund für Höfe und Ställe.

Klar ist, dass der Dalmatiner im Mittelalter gerne an Adelshöfen gehalten wurde. In England wurde er dabei gern als Begleithund von Kutschen eingesetzt, was sich auch in künstlerischen Bildern dieser Zeit widerspiegelt.

Später wurde er in den USA zur Unterstützung der Feuerwehr eingesetzt. Er rannte den von Pferden gezogenen Feuerwehrwagen voraus und verscheuchte durch sein Gebell etwaige Passanten oder Tiere. Bis heute ist er das Maskottchen der amerikanischen Feuerwehr.

Seit 1890 gibt es für den Dalmatiner einheitliche Rassestandards, einhergehend mit einem in England gegründeten Dalmatiner Verein.

Es ist strittig, ob der Dalmatiner zu den Jagd- oder Begleithunden zu zählen ist. Unstrittig ist allerdings, dass er offenbar, entsprechend einer Harvard Studie, eine angeborenen Fähigkeit zur Kutschenbegleitung hat.

Durch den Kinofilm „!01 Dalmatiner“ erfuhr der Dalmatiner eine vorübergehenden Hype, welcher ihn zum Modehund avancieren ließ. Glücklicherweise endete diese extreme Beliebtheitsphase, so dass der Dalmatiner heute in Deutschland mit recht stabilen Wurfzahlen pro Jahr daherkommt. Auf der Rankingliste der beliebtesten Hunderassen steht er auf Platz zwölf.

Ein Dalmatiner beim Spielen im Herbst

Äußeres Erscheinungsbild

Der Dalmatiner ist ein kräftiger, mittelgroßer,  harmonisch edel aussehender Hund mit kurzem Haarkleid.

Das Fell dieser Hunderasse ist weiß mit unregelmäßigen, klar voneinander abgesetzten schwarzen oder brauen Tupfen. Dieses einmalige äußere Erscheinungsbild verdankt er einem Scheckungs Gen. Das Haarkleid ist dicht, glatt und glänzend. Er hat einen langen Hals der in einen geraden Rücken übergeht. Seine Form soll entsprechend der Rassevorgaben symmetrisch, gut proportioniert, schlank und kräftig sein. Die Schulterpartie des Dalmatiners ist muskulös. Die Rute ist sichelförmig angelegt und reicht bis zu den hinteren Sprunggelenken. Der Ohrbehang  ist hoch angesetzt und dicht am Kopf anliegend. Schwarz getupfte Dalmatiner haben runde, dunkelbraune Augen, braungetupfte Dalmatiner besitzen bernsteinfarbene Augen.

Dalmatiner erreichen eine Widerristhöhe von 56-61 cm, bei einem Gewicht zwischen 24-32 kg.

Die Welpen kommen schneeweiß zur Welt, die typische Tupfung zeigt sich erst im Alter von 10-14 Tagen.

Eine weitere Hunderasse auf der FCI Gruppe 6:

Beagle

Wesen

Der Dalmatiner ist ein sehr sensibler, ausgesprochen freundlicher Hund. Er ist, besonders in jungen Jahren ein wahres Energiebündel, kann sich aber seinen Besitzern anpassen, sofern diese darauf achten, ihm ausreichend Bewegung zu verschaffen. Er ist eine sehr verschmuste Fellnase, der mit viel Lob und Konsequenz, jedoch ohne Strenge erzogen werden sollte. Dalmatiner sind intelligente, lernwillige Hunde, die nur auf eins sehr empfindsam reagieren und das ist Stress. Zeitweilig sind Dalmatiner  etwas stur, um ihren Willen durchzusetzen. Seiner Familie gegenüber verhält er sich stets zugewandt und beschützend, ohne jedoch Fremden gegenüber aggressiv zu werden. Ein eventuell vorhandener Jagdtrieb kann mit Hilfe einer guten Erziehung rasch in normale Bahnen gelenkt werden. Vom Welpenalter an andere Haustiere gewöhnt, kann er perfekt mit ihnen zusammenleben. Aufgrund ihrer Größe sind Dalmatiner für eine Stadtwohnung weniger tauglich.

Ein Dalmatiner sitzt hinter einem Strauch

Erziehung

Der Dalmatiner sollte schon im Welpenalter mit grundlegenden Kommandos vertraut gemacht werden. Aufgrund seiner Intelligenz und seiner Lernwilligkeit ist dies gut umzusetzen. Lob und Konsequenz sind hierbei die Schlüsselwörter beim täglichen Training.   Das Clicker Training ist hierbei eine erfolgversprechende, positiv verstärkende Lernmethode.

Ist diese fundamentale Erziehung im Welpenalter erfolgt, so kann auch die Ungehorsamkeitsphase, in der zwischen 6-10 Monate dauernden pubertierenden Phase deines Dalmis, leicht ausgesessen werden.

Dalmatiner sind agile, sportliche Hunde, die einen hohen Bewegungsdrang besitzen. So sollte man tägliche lange Spaziergänge in den Alltag integrieren. Mehrmals in der Woche wären gemeinsames Joggen oder Rad fahren eine Option, um diesen Laufhund glücklich zu machen. Aufgrund seiner hohen Intelligenz eignen sich auch Suchspiele als Beschäftigung. Baden in Seen oder Gewässern zur warmen Jahreszeit ist ebenfalls beliebt. Hundesportarten wie Agility oder Dog Dancing werden deinen Liebling rasch begeistern. Ohne eine angemessene Auslastung würde der Dalmatiner Verhaltensauffälligkeiten zeigen, er ist daher eher ein Hund für aktive, sportliche Menschen.

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Rassetypische Krankheiten

Wie bei allen Rassehunden ist beim Kauf eines Welpen die wähl eines seriösen Züchters ausschlaggebend.

Viele Rassen mit einem hohen Weißanteil im Fell neigen zur Taubheit. Bis heute ist es nicht möglich, das dafür zuständige Gen zu klassifizieren, somit können keine Gentests entwickelt werden, um dieser Erkrankung prophylaktisch durch Zuchtauslese vorzubeugen.

Offensichtlich besteht jedoch ein Zusammenhang mit der Pigmentierung bestimmter Teile des Innenohrs. Ist diese vorhanden, kann der Welpe hören, ist sie auf einem Ohr nicht  ( bilateral) vorhanden, so ist der Hund auf einem Ohr taub (unilateral). Sind beide Ohren betroffen, so ist der Hund komplett taub.

So darf in Deutschland nur mit beidseitig hörenden Hunden gezüchtet werden. Auch die Züchtung mit blauäugigen Dalmatinern ist verboten, da auch diese das Gen weiter vererben können. Welpen werden daher durch den VDH beim Gesundheitscheck auch einem Hörtest unterzogen.

Eine weitere rassentypische Erkrankung ist das Dalmatiner Bronze Syndrom, welches durch Allergien oder Stress ausgelöst wird. Durch entzündliche Prozesse, die ein Sekret absondern, verfärbt sich das Fell am Rücken und auf dem Kopf Bronze. Die entzündeten Stellen jucken und das Haar fällt aus. Antibiotika, Salben und Shampoos werden vom Tierarzt verordnet und führen zur Abheilung. Liegt eine solche Erkrankung vor, sollte dein Liebling ernährungsmäßig umgestellt werden.

Eine weitere Erkrankung, die speziell beim Dalmi vorkommt, ist die vermehrte Harnsteinbildung. Dalmatiner sondern ihre Harnsäure, im Gegensatz zu anderen Hunderassen, nicht über die Haut ab, sondern direkt mit dem Urin. Eine Futterumstellung kann hier der Bildung entgegenwirken.

Wie alt werden Dalmatiner?

Dalmatiner können in der Regel zwölf und mehr Jahre alt werden.

Ernährung

Aufgrund der genetisch bedingten Vorbelastung zur Harnsteinbildung ist es äußerst wichtig, den Purinstoffwechsel ihres Lieblings im Blick zu haben. Regelmäßige Kontrollen mit Hilfe von Teststreifen aus der Apotheke dienen hier der Vorsorge und Kontrolle. PH-Werte zwischen 6,5 – 7,5 sind hierbei optimal.

Achte bei der Ernährung, in Absprache mit dem Tierarzt, auf eine purinreduzierte Nahrung. Die Gabe von Rind und Innereien sollte vermieden werden. Ansonsten haben Sie die Wahl zwischen BARF, Trocken- oder Nassfutter bzw. einer Kombination der unterschiedlichen Futtersorten. Übergewichtige Dalmatiner gibt es aufgrund ihrer Lauffreudigkeit und ihres Aktivitätsdrangs so gut wie nie. Täglich frisches Wasser ist eine Selbstverständlichkeit. Leckerlis, zur Belohnung, werden gerne genommen.

Quellen und weiterführende Informationen

Titelbild: depositphotos.com – tanyxa333

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