Beauceron: Der Französische Schäferhund

Beauceron sitzt auf einer Wiese und hechelt

Der Beauceron ist eine in Deutschland eher weniger bekannte Hunderasse. Im folgenden Beitrag finden Sie alle wichtigen Informationen, zu den früher besonders als Hirtenhunde verwendeten Tieren.

Herkunft: Frankreich
FCI: Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
Gewicht: 31 - 50 Kg
Widerristhöhe: 61 - 70 cm
Lebenserwartung: 14 -15 Jahre
Fellfarbe: blau- oder schwarz mit lohfarbenen Abzeichen
Besonderheiten: Doppelte Afterkralle an den Hinterläufen

Die Geschichte des Beauceron 

Wenn man sich näher mit der Geschichte des Beauceron beschäftigt, findet man schnell heraus, dass dieser ursprünglich als Hirtenhund verwendet wurde.

In seiner Heimat – Frankreich – wurde der Beauceron in erster Linie von Schäfern geführt. Diese waren auf die Hilfe eines wachsamen, arbeitswilligen Hundes angewiesen und wussten die Vierbeiner daher sehr zu schätzen.

Seinen Namen hat der Hirtenhund der „Beauce“ zu verdanken. Dabei handelt es sich um eine landwirtschaftlich geprägte Region die sich im Nordosten Frankreichs befindet.

Ungeplanter Berufswechsel und Reinzucht

Im Rahmen der Industrialisierung und dem damit einhergehenden Rückgang der Wanderschäferei verlor der Beauceron sein Betätigungsfeld.

Stattdessen setzte man die französische Hunderasse fortan als Wachhunde ein.

Die Vorfahren des Beaucerons hatten kein einheitliches äußeres. Mit der gezielten Züchtung begann man erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

Bis ins Jahr 1888 sah man den Beauceron und den Briard als ein und dieselbe Rasse an. Erstmalig getrennt voneinander betrachtet wurden die beiden Hunderassen durch Pierre Magnin, einen französischen Tierarzt.

Zur offiziellen Anerkennung des Beaucerons durch den FCI kam es im Jahr 1963.

Hierzulande sind die Hunde selten. Dennoch kommen hier jährlich um die 100 Welpen auf die Welt. 

3 weitere Hunderassen aus der FCI Gruppe 1:

Äußeres Erscheinungsbild 

Der Beauceron ist ein mittelgroßer bis großer Hund mit einem athletischen aber keinesfalls gebrechlich wirkenden Körperbau.

Hunde, die zur Zucht zugelassen werden sollen, müssen dem Rassestandard nach eine doppelte Afterkralle haben.

Das dichte, kräftige Fell ist in drei Farbvarianten zulässig. Es kann entweder Blau mit lohfarbenen Abzeichen-, schwarz mit lohfarbenen Abzeichen- oder grau gefleckt sein.

Was die Fellpflege anbelangt ist der Beauceron unkompliziert.  

Wie groß wird der Beauceron?

Rüden können eine Widerristhöhe von bis zu 70 Zentimetern und ein Maximalgewicht von 50 Kilogramm erreichen. Hündinnen bleiben üblicherweise etwas kleiner.

Charakter des Beauceron

Die wichtigsten Charaktereigenschaften im Überblick: 

  • Dominant
  • Bewegungsfreudig
  • Mutig
  • Clever
  • Anpassungsfähig
  • Wachsam

Für Hundefreunde, denen Sport ein Fremdwort ist, eignet sich der Beauceron eher weniger. Die quirligen Vierbeiner sind überaus aktiv und verfügen über eine hohe Ausdauer, so dass sie unbedingt körperlich gefordert werden müssen, um sich wohlfühlen.

Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass viele Beauceron-Halter im Schutzhundsport oder beim Agility tätig sind. Auch beim Mantrailing machen die Fellnasen eine gute Figur.

Im Alltag zeichnen sich die Hunde durch eine ausgeprägte Intelligenz und einen starken Beschützerinstinkt aus. Fremde werden vom Beauceron reserviert und gut beobachtet.

Seiner Familie gegenüber verhält sich der anhängliche Beauceron stets loyal. Im Umgang mit kleinen Kindern ist er souverän. 

Ist der Beauceron gefährlich?

In Foren und Onlinegruppen liest man immer wieder Horrorgeschichten über den Beauceron.

Diese existieren aber über nahezu alle Hunderassen mit einem gewissen Schutztrieb, so dass man entsprechende Berichte nicht allzu ernst nehmen sollte.

Der Beauceron ist folglich nicht gefährlicher als andere Vierbeiner auch. Mit der richtigen Sozialisierung und einer liebevollen Erziehung entwickelt er sich zu einem tollen Begleiter.

Erziehung: Ist der Beauceron ein Anfängerhund?

Wer sich einen schlauen, arbeitswilligen Vierbeiner wie den Beauceron anschafft, sollte sich darüber im Klaren sein, worauf er sich einlässt. Beaucerons gelten als Spätreif und sind erst im Alter von 2,5 – 3 Jahren vollkommen gefestigt. Bis dahin empfiehlt es sich mit Geduld und einer Portion Humor an der Erziehung zu arbeiten.

Zu einer guten Erziehung gehören nicht nur „Sitz“ und „Platz“ oder ähnliche Kommandos. Um stressige Situationen im Alltag zu vermeiden raten wir Ihnen insbesondere den Wach- und Schutztrieb kontrollierbar zu machen.

Zudem sollten Sie Ihren Liebling an den Gang zum Tierarzt, den Postboten und andere Dinge zu gewöhnen.

Bei der Welpengruppe lernt Ihr Beuceron spielerisch, wie er mit Artgenossen umzugehen hat.

Obwohl die Erziehung meist etwas länger dauert als bei anderen Rassen, lohnt sich die investierte Zeit. Gut erzogen und richtig sozialisiert ist der Beauceron ein hervorragender Begleiter. 

Rassespezifische Krankheiten 

Von Rassespezifischen scheint der Beauceron bislang verschont worden zu sein. Die Vierbeiner sind unter Hundefreunden als robust und widerstandsfähig bekannt.

Wie bei vielen größeren Hunderasen besteht auch beim Beauceron das Risiko einer Hüftgelenkdysplasie. Einer solchen kann man am besten vorbeugen, indem man sich für einen vertrauenswürdigen Züchter entscheidet und auf schonende Bewegung im Alltag achtet (Treppensteigen etc.).

Unnötige Tierarzt-Termine lassen sich durch gesunde Ernährung sowie die richtige Pflege vermeiden. 

Wie alt wird ein Beauceron? 

Mit der richtigen Pflege, ausreichend Liebe und ein wenig Glück können Beaucerons ein Alter von 14, ja sogar 15 Jahren erreichen. 

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Ernährung 

Im Gegensatz zu manch anderen Hunderassen treten Futtermittelallergien beim Beauceron eher selten auf. Dies vereinfacht die Ernährung ungemein.

Geben Sie Ihrem Liebling gutes Hundefutter, mit einem hohen Fleischanteil und ohne künstliche Zusatzstoffe.

Sie können Ihren Beauceron auch Barfen: Die Ernährung mit frischem Fleisch, Innereien, Gemüse, Obst und Ölen erfreut sich bei Hundehaltern wachsender Beliebtheit und stellt eine wirkliche Alternative zum Dosenfutter dar.

Passen Sie die Ernährung an das Alter, das Aktivitätslevel sowie den Gesundheitszustand Ihres Vierbeiners an und wiegen Sie diesen regelmäßig.

So können Sie verhindern, dass es zu Übergewicht kommt und helfen Ihrem Begleiter auf vier Pfoten dabei gesund zu bleiben.

Hundekuchen und Kauknochen eigenen sich sowohl zur Motivation beim Training  als auch zur schonenden Zahnreinigung. 

Was kostet ein Beauceron?

Hundebegeisterte, mit dem Gedanken spielen, einen Beauceron bei sich aufzunehmen, sollten bei  der Wahl des Züchters nichts überstürzen. Es empfiehlt sich nach einem Züchter zu suchen, der Mitglied im VDH ist.

Welpen die aus einer solchen Zuchtstätte stammen werden mit Herz und Sachverstand großgezogen. Zudem sind die Welpen sowohl gechippt als auch geimpft, wenn sie in ihrem neuen Zuhause einziehen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 1400€.

Unterschiede zwischen Beauceron und Rottweiler

Der Beauceron wird in mehr Fellfarben als der Rottweiler gezüchtet. Einen weiteren Unterschied stellt die Kopfform dar. Rottweiler besitzen einen breiteren Kopf, verbunden mit einer kurzen Schnauze. Beaucerons hingegen haben eine längliche, schmale Kopfform. Beaucerons sind zudem größer und haben Gegensatz doppelte Afterkrallen, die der Rottweiler nicht hat.

Quellen und weiterführende Informationen

Titelbild: depositphotos.com –  oov

Beitragsbild: depositphotos.com – eldadcarin

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