Wie alle Windhunde ist auch der Barsoi ein wahrer Hingucker und ein loyaler Begleiter. Alles was Sie über den Barsoi und dessen Eigenschaften wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Barsoi: Edle Begleiter der Zaren

Herkunft: | Russland |
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FCI: | Gruppe 10: Windhunde |
Gewicht: | 25 - 45 Kg |
Widerristhöhe: | 68 - 85 cm |
Lebenserwartung: | 10 - 12 Jahre |
Fellfarbe: | verschieden |
Besonderheiten: | Sehr menschenbezogen |
Geschichte und Herkunft
Der Name Barsoi leitet sich vom russischen Wort „Borzaya“ – zu Deutsch „Windhund“ – ab.
Der Barsoi ist sowohl mit den orientalischen Windhunden, als auch mit dem Chart Polski verwandt. Hin und wieder spricht man auch vom „Russischen Wolfshund“, da die Jagd auf Wölfe mit dieser Rasse sehr geschätzt war. So veranstaltete beispielsweise der Großfürst Nikolaj Nikolajewitsch regelmäßig Großwildjagden mit den edlen Hunden. Bereits im 13. Jahrhundert wurde er als flinker Sichtjäger der Fürsten und Zaren eingesetzt.
Damit zählt er zu den ältesten Hunderassen der Welt.
Bei der Hetzjagd auf Großwild, Füchse, Wölfe und Hasen agierte der Barsoi in der Meute. Die flinken Vierbeiner stellten das Wild, bis der Jäger zu Pferde am Ort des Geschehens eintraf um das Wild zu erlegen.
Aufgrund ihrer – darüber hinaus – sanftmütigen Art, galt der Barsoi nicht nur als zuverlässiger Jagdbegleiter sondern auch als geschätztes Familienmitglied.
Der Barsoi als Prestigeobjekt der Zaren
Da er so beliebt war, verschrieben sich viele Zaren der Zucht der edlen Hunde. Einige hatten Zwingeranlagen mit bis zu 500 Hunden. Im Laufe der Zeit wurde die Zuchtlinie gezielt und professionell verbessert. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich schließlich ein einheitlicher Rassetyp des Barsois, welcher aus zehn verschiedenen Schlägen herausgezüchtet wurde.
Mit Beginn der russischen Revolution wurde die Zucht zunehmend schwieriger.
Der noch bis zum Jahre 1914 als „Nationalhund „betitelte Barsoi, wurde nun zunehmend in anderen europäischen Ländern bekannt.
Insbesondere England stach mit der Weiterzucht dieser edlen Hunderasse hervor.
Seit 1956 ist der Barsoi vom internationalen Dachverband FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt.
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Äußeres Erscheinungsbild
Der russische Barsoi ist ein großer Windhund mit einem edlen Erscheinungsbild.
Der feingliedrige gut proportionierte Körperbau, das seidige Deckhaar und die leicht gerundete Rückenform sorgen dafür, dass man den Barsoi bereits aus der Ferne als solchen erkennen kann.
Der Barsoi besitzt eine gut ausgeformte Muskulatur, die an den Oberschenkeln besonders ausgeprägt ist.
Das lange, weiche Fell des Barsoi ist an Rippen, Flanken und der Vorder- bzw. Hinterhand länger als an den übrigen Teilen des Körpers. Es ist gewellt und kann auf der Kruppe sowie den Schultern leichte Locken bilden. Die Fellfarbe ist entweder unifarben oder gescheckt. Alle Farbspiele sind erlaubt, jedoch niemals mit braun oder blau.
Wie groß wird ein Barsoi?
Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 75 bis 85 Zentimetern. Bei Hündinnen liegt diese zwischen 68 und 78 Zentimetern. Der Rassestandard gibt kein spezifisches Gewicht vor.
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Wesen
Die wichtigsten Charaktereigenschaften im Überblick:
- Verschmust
- Anhänglich
- Ruhig
- Intelligent
- Reserviert
- Athletisch
Der Barsoi ist keinesfalls ein Anfängerhund, sondern gehört in die Hände eines Hundehalters, der über den nötigen Sachverstand verfügt.
Durch ihren hohen Bewegungsdrang sind diese Tiere nur dann richtig ausgelastet, wenn man ihnen ausreichend Möglichkeiten zum Laufen und Rennen bietet. Jedoch sollte bedacht werden, dass der Barosi kein „Ausdauerläufer“ ist, sondern besonders für seine kurzen, intensiven Sprints bekannt ist.
Derart gefordert zeigt er sich zu Hause als friedlicher, sanfter und entspannter Hund.
Der Barsoi ist sehr auf seine Familie fixiert und reagiert Fremden gegenüber eher zurückhaltend.
Eine Zwingerhaltung kommt für diese sensible Hundeseele ebenso wenig in Frage, wie das Leben in einer Stadtwohnung, wo der Barsoi schon allein aufgrund seiner Größe nicht gehalten werden sollte.
Barsois benötigen Raum, egal ob im Haus, im Auto oder in Restaurants. Da sie gerne mit Artgenossen zusammen sind, gibt es viele Besitzer, die sich ein kleineres Rudel von mehreren Barsois halten.
Ist ein Barsoi kinderlieb?
Der Barsoi ist ein kinderlieber Zeitgenosse, der seine Zeit gerne damit verbringt, mit dem Nachwuchs zu spielen. Dabei zeigt er sich stets vorsichtig und zurückhaltend.
Dennoch ist es natürlich ratsam, kleinere Kinder immer im Auge zu behalten, um ein versehentliches „Umrempeln“ verhindern zu können. Darüber hinaus sollte man seinen Kindern frühzeitig den richtigen Umgang mit Hunden beibringen.
Bellt ein Barsoi viel?
Der Barsoi ist ein ruhiger Zeitgenosse, der nur sehr selten bellt. Um gestresste Nachbarn oder Ärger mit dem Vermieter muss man sich daher kaum Sorgen machen.
Sollte der Barsoi dennoch mal bellen, geschieht dies meist aus Freude oder Aufregung.

Erziehung
Der Barsoi ist ein sehr empfindsamer, intelligenter Hund.
Eine harte, strenge Erziehung ist bei diesen sensiblen Wesen fehl am Platz. Deutlich besser klappt das Training mit Geduld und liebevoller Konsequenz.
Um eine gute Sozialisierung in Bezug auf andere Hunde aber auch fremde Menschen und verschiedene Umgebungen zu gewährleisten, empfiehlt es sich, bereits im Welpenalter mit entsprechenden Übungen zu beginnen.
Seinem Wesen nach ist der Barsoi friedlich und agiert eher zurückhaltend, er wirkt keinesfalls zu dominant.
Durch seinen scharfen Sehsinn registriert er in der Natur jedwede Bewegung und der starke Hetztrieb in ihm erwacht.
Um dem Barsoi ein Leben an der Leine zu ersparen ist es ausschlaggebend den Barsoi so zu erziehen, dass er sehr gut abrufbar ist.
Er muss auf Sie hören, egal wie spannend eine Verfolgungsjagd auf ein plötzlich auftauchendes Kaninchen gerade wäre.
Rassetypische Krankheiten
Barsois haben keine rassentypischen Erkrankungen und gelten im allgemeinen als sehr gesunde Hunde.
Da sie empfindlich auf Stress reagieren, kann es immer mal wieder zu Magenproblemen oder Hautreizungen kommen.
Es ist dringend auf Ruhephasen nach dem Fressen zu achten, um Magendrehungen Vorzubeugen. Mehrere kleine über den Tag verteilte Mahlzeiten können das Risiko einer solchen zusätzlich verringern.
Wie alt wird ein Barsoi?
Ein gesunder Barsoi kann bis zu 12 Jahre alt werden.
Ernährung
Barsois sind, was ihr Futter angeht, wählerisch und fressen oft weniger als man aufgrund ihrer Größe vermutet.
Eine auf das jeweilige Alter und der Aktivität ihres Lieblings abgestimmte Ernährung sollte selbstverständlich sein. Diese kann entweder als Nass-oder Trockenfutter verfüttert werden.
Um Übergewicht zu vermeiden empfiehlt es sich sparsam mit den Leckerlies zu sein.
Frisches Trinkwasser sollte stets zugänglich sein.
Was kostet ein Barsoi?
Dies ist davon abhängig, wo man seinen Barsoi kauft.
Erfahrene Züchter die dem VDH oder einem anderen Zuchtverband angehören nehmen ungefähr 1200€ bis 1500€ für einen Welpen.
Auch wenn es sich dabei um eine relativ hohe Summe handelt, sollte man bedenken, dass man für diesen Preis ein gesundes Familienmitglied erhält, dass geimpft, gechippt und mit Sachverstand großgezogen wurde.
Von den teilweise absurd „günstigen Angeboten“, wie man sie auf diversen Internetportalen findet, sollte man Abstand nehmen. Hundewelpen, die aus entsprechenden Quellen stammen sind oftmals krank und/oder werden aus reiner Profitgier gezüchtet.
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Quellen und weiterführende Informationen
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