Hilfe mein Hund humpelt: Ursachen und Maßnahmen

Hund Humpelt im Winter

Wenn ein Hund humpelt oder lahmt ist dies ein klarer Indikator dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Warum Hunde humpeln, was Sie in diesem Fall unternehmen können und in wann es an der Zeit ist zum Tierarzt zu fahren, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Warum humpelt mein Hund? 8 Mögliche Ursachen

Wenn Ihr Hund humpelt muss es sich dabei nicht gleich um einen Notfall handeln. Zu den harmloseren Auslösern zählen zu lange Krallen oder ein Wespenstich. Schlimmstenfalls kommt allerdings auch Knochenkrebs als Auslöser infrage.

Daher sollten Sie dem Ursprung des Problems schnellstmöglich auf den Grund gehen. Die häufigsten Auslöser für ein Humpeln haben wir unten zusammengefasst.

1. Fremdkörper, Splitter oder Schnee

Bei Hunden kann es schnell passieren, dass ein Stein, eine Eichel oder ein anderer Fremdkörper zwischen den Ballen steckenbleibt oder das sich eine Granne in die Pfote bohrt.

In diesem Fall genügt es in der Regel, diesen vorsichtig zu entfernen, damit der geliebte Vierbeiner seine Pfote wieder normal belasten kann.

Ein Humpeln im Schnee lässt sich meist auf Schneekugeln zurückführen, die sich speziell bei Hunden mit langem Fell bilden können.

2. Zerrungen und Verstauchungen

Wenn Ihr Hund nach dem spielen lahmt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sich verstaucht hat.

Dabei werden die Bänder stark in Mitleidenschaft gezogen, je nach Ausmaß kann es dabei sogar zu Bänderrissen und Blutergüßen kommen.

Von einer Zerrung hingegen sind die Sehnen betroffen. Auf vereisten Flächen sowie nassen Wiesen ist das Risiko einer Zerrung besonders hoch.[1]

3. Schnittwunden und andere Verletzungen

Humpeln oder Hinken beim Hund wird häufig durch eine Verletzung beim spielen oder rennen ausgelöst.

Dabei kann es sich um einen festsitzenden Splitter, einen Riss in den Ballen oder eine Schnittwunde handeln.

Untersuchen Sie die betroffene Pfote gründlich und lassen Sie Ihren Hund bei Bedarf vom Tierarzt versorgen.

4. Altersbedingtes Humpeln

Wenn ältere Hunde bei Kälte oder nach dem aufstehen humpeln liegt das oft daran, dass die Gelenke schmerzen.

HD, Spondylose, Arthrose und ähnliche Erkrankungen können sie Motorik stark beeinflussen und die Lebensqualität negativ beeinflussen.

Durch Nahrungsergänzungsmittel, Physiotherapie sowie Schmerzmittel lassen sich entsprechende Probleme gut in den Griff bekommen.

5. Eingeklemmter Nerv

Wie bei uns Menschen kann ein eingeklemmter Nerv auch bei Hunden zu Störungen im Bewegungsapparat führen.

Sollte Ihr Hund nach dem Toben mit Artgenossen plötzlich anfangen zu humpeln könnte hierfür ein eingeklemmter Nerv verantwortlich sein.

6. Hinken durch eine Überanstrengung

Falls das Humpeln nach einer langen Wanderung oder dem gemeinsamen Fahrradfahren auftritt, leidet Ihr Liebling wahrscheinlich unter einem Muskelkater.

Da Schwimmen überaus anstrengend ist, tritt humpeln oft nach einem Ausflug ans Wasser auf.

Schonen Sie Ihren Vierbeiner in diesem Fall und gönnen Sie ihm eine Auszeit bis dieser sich von den Strapazen erholt hat.

7. Humpeln nach einem Zeckenbiss

Sollte Ihr Hund nach einem Zeckenbiss humpeln, ist dies ein Warnsignal, dass Sie ernst nehmen müssen.

Besonders, wenn die Lahmheit in Verbindung mit Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit oder ähnlichen Symptomen einher geht, sollten Sie abklären lassen, ob Ihr Hund Borreliose hat.

Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die unbehandelt schnell gefährlich werden kann.

8. Humpeln nach einem Kreuzbandriss

Wenn Ihr Hund hinten humpelt oder sein Hinterbein hoch hält, könnte er sich das Kreuzband gerissen haben.

Ein Kreuzbandriss tritt in der Regel als Folge einer degenerativen Erkrankung wie beispielsweise HD auf, durch die sich die Struktur des Bandes mit der Zeit so lange verändert, bis es schließlich reißt.

Erfahrungsgemäß lässt sich eine Kreuzbandriss nur durch eine Operation behandeln.

Das hinken nach der OP kann sich über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten erstrecken.

Hund lahmt

Muss ich zum Tierarzt wenn mein Hund humpelt? 

Ob Sie zum Tierarzt müssen hängt von der Ursache für das hinken ab. Sollte Ihr Hund auch nach ein bis zwei Tagen nicht rund laufen oder schmerzen an der Pfote haben, empfiehlt sich ein Kontrollbesuch beim Tierarzt.

Dieser kann Ihren Liebling eingehend untersuchen, um der Ursache für das Problem auf den Grund zu gehen.

Hierzu stehen verschiedene Optionen zur Auswahl.

  • Röntgenbilder
  • Computer-Tomografie
  • Magnetresonanz-Tomografie
  • Blutproben
  • Gangbildanalyse

Wichtig: Um dem Tierarzt die Diagnose zu erleichtern sollten Sie diesem sagen können, seit wann Ihr Hund humpelt und ob es sich um einen dauerhaften- oder sporadisch auftretenden Zustand handelt.

Weisser Hund auf der Strasse

Erste Hilfe gegen Humpeln beim Hund

Im nächsten Abschnitt finden Sie geeignete Erste-Hilfe Maßnahmen:

Pfoten abtasten

Zunächst sollten Sie das Bein Ihres Lieblings behutsam abtasten. So können Sie fühlen, ob das Bein an einer Stelle geschwollen oder verhärtet ist.

Falls Sie sich unsicher sind, raten wir Ihnen das andere Hinter- oder Vorderbein als Vergleichsmöglichkeit zu nutzen.

Achten Sie während des Prozedere auf etwaige Schmerzreaktion – Lecken, Zucken etc. – Ihres Vierbeiners. Überprüfen Sie anschließend die Pfoten, die Krallen sowie den Bereich dazwischen.

Traumeel

Traumeel hat eine entzündungshemmende, schmerzlindernde Wirkung.

Daher wird es nicht nur zur unterstützenden Behandlung degenerativer Erkrankungen wie Arthrose, sondern auch als Erste Hilfe Medikament, beispielsweise bei einer Verstauchung oder einem Wespenstich eingesetzt.

kühlen

Bei einer Verstauchung können Sie ein kaltes Tuch oder ein Kühlpad nehmen, um die betroffene Stelle zu kühlen.

Dabei sollten Sie unbedingt, darauf achten, dass die Haut nicht in direkten Kontakt mit dem Kühlpad kommt. Wickeln Sie dieses am besten in ein Küchentuch oder ein Handtuch.

So lässt sich die Schwellung reduzieren, ohne dass es zu Schäden an der Haut kommt.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Lahmheit

Ob und wenn ja, wie sich das Humpeln beim Hund behandeln lässt hängt von der Ursache ab.

Die Therapiemöglichkeiten, die wir im nächsten Abschnitt vorstellen sind daher nicht als allgemeingültige Behandlungsmöglichkeiten zu verstehen und sollten nur in Absprache mit einem Tierarzt angewandt werden.

Operativer Eingriff

Bei einigen Hunden, die aufgrund einer Hüftdysplasie oder ähnlichen Erkrankungen humpeln lassen, sich die damit einhergehenden Beschwerden durch eine Operation in den Griff bekommen. Bevor Sie sich dazu entschließen Ihren Hund operieren zu lassen sollten Sie verschiedene Meinungen einholen und sich gut beraten lassen.

Physiotherapie

Wenn sich das Humpeln beim Hund auf Probleme mit dem Bewegungsapparat zurückführen lässt, ist Physiotherapie genau das richtige. Massagen, spezielle Übungen sowie Einheiten auf dem Unterwasserlaufband sind gut geeignet, um die Probleme wieder in den Griff zu bekommen.

Humpeln beim Hund vorbeugen

Diese Maßnahmen können Sie treffen, um einem Hinken beim Hund vorzubeugen.

  • Kontrollieren Sie nach jedem Gassigehen die Pfoten Ihres Hundes. Achten Sie dabei besonders auf Fremdkörper, Risse oder ähnliches
  • Pflegen Sie die Pfoten mit Hirschtalg oder anderen Mitteln. So bleiben die Pfoten geschmeidig und wiederständig gegenüber Verletzungen
  • Schonen Sie Ihren Hund und achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner sich nach starker körperlicher Belastung ausreichend erholen kann.
  • Lassen Sie Ihren Liebling mindestens einmal pro Jahr beim Tierarzt durchchecken.

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Quellen und weiterführende Informationen

Titelbild: depositphotos.com –  DAdre

[1] – https://www.fellnase.de/zerrung-beim-hund

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